AMMV Blog

Medizinische Ahmadiyya Muslim Organisation
Erfahrungsbericht: Schulsanitätsdienst (Teil 2)

Erfahrungsbericht: Schulsanitätsdienst (Teil 2)

Der Dienst

Sobald man zum Dienst gerufen wurde, musste jedoch stets im Auge behalten werden, dass wir als Schulsanitäter nur Erste Hilfe leisten durften, das heißt Medikation oder ähnliches war nicht in unserer Hand. Und sobald ein Patient da war, mussten wir so handeln:

Wenn nicht lebensbedrohlich, dann zuerst ein Protokoll schreiben:

  1. Name des Patienten, Beschwerden, unser Handeln
  2. War es ein Unfall? Welche Zeugen haben den Vorfall gesehen?
  3. Uhrzeit: von wann bis wann war der Patient da?

Außerdem sollten wir Schulsanitäter einen Patienten nicht länger als 20 Minuten im Erste-Hilfe-Raum behalten. Gingen die Beschwerden weiter, sollten (bei harmlosen Vorfällen) die Eltern kontaktiert werden, damit der Schüler abgeholt werden konnte oder bei schlimmeren Vorfällen wurde der Notruf alarmiert.

Ausflüge

So verging dann Woche für Woche, in der ich die Möglichkeit hatte, den Dienst auszuführen, sowohl im Tages- als auch im Pausendienst. Dann hatte die Schulleitung gemeinsam mit unserer Lehrerin eine Überraschung für uns: Und zwar würden nun jährlich Ausflüge für die Schulsanitäter organisiert werden, um zum einen den Zusammenhalt der Sanitäter zu stärken, aber auch einfach den Schulsanitätern eine Freude zu machen. Eine wirklich sehr nette und schöne Geste seitens der Lehrkräfte, wenn man nun zurückblickt, denn diese fielen auf ganz normale Schultage, in denen uns aber die Lehrer vom Unterricht freistellten. Unser erster Ausflug war eine Besichtigung der Leitstelle Rhein-Neckar vom Deutschen Roten Kreuz. Ein Ausflug, der wirklich sehr aufregend war und wo wir viel Neues gesehen haben, denn wir haben viele Einblicke im Geschehen der Sanitäter bekommen; wie es vom Telefonat bis zum Losfahren des Krankenwagens aussieht.

Man sieht also, dass Schulsanitäter sein, nicht heißt, dass man nur mit Patienten zu tun hat, nein! Auch der Aspekt des Spaßes und der Erholung kommt hierbei nicht zu kurz!

Erste-Hilfe-Turniere

Die nächste Stufe war nun folgendes: Jedes Jahr finden Turniere der Schulsanitäter statt. Hier werden von freiwilligen Personen verschiedenste Notfallsituationen geschauspielert und Schulsanitäter verschiedener Schulen müssen diese dann versorgen und erste Hilfe leisten. Wirklich eine sehr interessante und spaßige Angelegenheit! Denn, hat man die Termine für das Turnier bekommen, standen nun erstmal Übungsstunden an. Dafür trafen wir alle Schulsanitäter uns wöchentlich extra, um mögliche Fälle gut einzuüben. Es wurden Fälle, wie Platzwunden, Erbrechen bis hin zum Herzstillstand durchgeübt und besprochen. Aber auch theoretisch gab es viele Fragen, die man als Gruppe zu beantworten hatte. Auch die übten wir im Vorfeld ein.

Kam der große Tag, wurden wir von der Schule mit Kleinwägen zum Turnierort gebracht. Nach einer kurzen Einführung mussten wir dann die verschiedenen Stationen mit den verschiedenen Patienten durchspielen. Und ich kann wirklich sagen, es hat Spaß gemacht! Es war wirklich durchgehend ein sehr intensives Bauchkribbeln da, aber dieser Teamgeist war unbeschreiblich! Außerdem muss man leider sagen, dass wirklich sehr wenige Schülerinnen mit Kopftuch als Schulsanitäterin da waren, um genau zu sein, waren es mit mir nur 3. Und das hat mir (ungewollt) noch mehr Stress gegeben, denn nun schien es auch so, dass ich als Schülerin mit Kopftuch nun nicht nur als Schulsanitäterin antrete, sondern mich auch als qualifizierte Muslima beweisen muss, die nicht weniger kann, als all die anderen.

Aber Alhamdulillah , Allahs Hilfe war mit mir und ich habe alle Aufgaben gut gemeistert.

Unsere Gruppe war mashallah sehr gut, und so belegten wir auch einen guten Platz. Die Urkunde hing dann schön in unserem Erste-Hilfe-Raum.

Hier geht es zu Teil 1 und zu Teil 2 des Erfahrungsberichts: Schulsanitätsdienst.

Leave comment

Your email address will not be published. Required fields are marked with *.