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Diabetes-Mellitus Typ 1 – Deutschlands größte Volkskrankheit | Teil 2

Diabetes-Mellitus Typ 1 – Deutschlands größte Volkskrankheit | Teil 2

Therapie

Um ein normales Kohlenhydratstoffwechsel zu ermöglichen gibt es viele unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. An erster Linie wird der Blutzucker so eingestellt, dass es normale Werte hat. Ziel ist es, eine Hyperglykämie zu verhindern. Folgeerkrankungen werden verhindert, da diese den Allgemeinzustand weiter verschlimmern können. Die Lebensqualität der Patienten zählt eine entscheidende Rolle. Um den Stoffwechsel des Diabetikers intakt zu halten, benötigt der Patient Insulin. Kinder die noch nicht alt genug sind, den Alltag als Diabetiker selbstständig zu führen, bekommen meistens Hilfe und Unterstützung von ihren Eltern. Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei Kindern die an Diabetes erkrankt sind. Die Grundlage der Diabetestherapie ist die richtige und gesunde Ernährung.

Insulintherapie

Patienten, die an dieser Stoffwechselkrankheit erkrankt sind, benötigen ständig Insulin. Ziel einer Insulintherapie ist es, den Blutzuckerwert im Normbereich zu halten. Man unterscheidet zwischen zwei Hauptarten, Insulinanaloga und Humaninsuline. Diese Präparate haben die verschiedensten Wirkungen. Es gibt kurzwirksame, mittelwirksame, langwirksame und Mischinsuline. Patienten verwenden meistens die sogenannten Insulinpens. Daneben gibt es eine Insulinpumpe, die bei Knopfdruck Insulin in dem Körper abgibt. Der Patient wird vor Therapiebeginn im Krankenhaus geschult. Der behandelnde Arzt entscheidet, welches Spritzschema der Patient benötigt. Ebenso werden entsprechende Therapieziele festgelegt und diese an Kontrollterminen überprüft. Bei Kindern übernehmen die Eltern die Verantwortung. Normalinsulin wird gentechnisch im Labor hergestellt. Die Wirkung tritt nach zehn bis 30 Minuten ein. Das Insulin wirkt dann circa sechs Stunden. Ein Insulin mit einer schnellen Wirkung hat den Vorteil, den Blutzuckerwert in Griff zu halten. Die Wirkung tritt sofort ein. Es gibt auch Insuline, die mit einer Verzögerung wirken. Diese sogenannten Verzögerungsinsuline bewirken, dass die Wirkung später eintrifft und eine Wirkdauer von acht bis zwölf Stunden haben. Die Insuline die eine langsamere Wirkung haben, decken den Bedarf an Insulin den ganzen Tag über ab. Die Wirkdauer ist lang und kann bis zu 48 Stunden wirken.
Insuline die eine kurze Wirkdauer aber einen schnellen Wirkungseintritt haben sind:

– Humaninsulin
– Insulin lispro (Humalog®)
– Insulin aspart (NovoRapid®)
– Insulin glulisin (Apidra®)

Insuline die eine lange Wirkungsdauer haben die sogenannten Basalinsuline sind:

– Isophan-Insulin (z.B. mit Humaninsulin)
– Insulin glargin (Lantus®)
– Insulin detemir (Levemir®)
– Insulin degludec (Tresiba®)

Der Arzt entscheidet, welches Insulin der Diabetiker bekommen soll. Zum Diabetes Mellitus Typ 1 gehört als Standardtherapie die intensivierte-konventionelle Insulintherapie (ICT) und die Insulinpumpentherapie.

Intensivierte-konventionelle Insulintherapie

Die Patienten spritzen sich Langzeit- oder Verzögerungsinsulin. Dies soll die Bauchspeicheldrüse zur Insulinanregung nachahmen. Um den Blutzucker normal zu halten, bekommt der Körper geringe Mengen an Insulin verabreicht. Zusätzlich wird ein schnelles Insulin zu den Hauptmahlzeiten dem Körper verabreicht (Bolus). Bislang hat es gute Ergebnisse gezeigt. Der Patient soll vor Behandlungsbeginn geschult sein. Zur Verfügung stehen dem Patienten unterschiedliche Schulungsprogramme. Die Schulungen finden in diabetologischen Praxen statt. Neben der ICT benötigt der Patient Basalinsulin. Abgedeckt wird hierbei der Grundbedarf an Insulin über 24 Stunden.

Insulinpumpentherapie (CSII)

Die Insulinpumpentherapie ist eine kontinuierliche subkutane Insulintherapie. Als Basalinsulin wird 24 Stunden dem Diabetiker das benötigte Insulin im Körper eingespritzt. Die Insulinpumpe kann unterschiedlich programmiert werden. Durch Knopfdruck oder durch eine Fernbedienung wird Insulin in den Körper gespritzt.

Nicht-medikamentöse Therapie

In erster Linie wird bei der nicht-medikamentösen Therapie der Blutzucker regelmäßig kontrolliert. Patienten sollten stets auf ihren Zuckerspiegel achten. Hierbei piksen sich die Patienten mittels einer Lanzette in den Finger. Das Messgerät zeigt den Zuckerwert an. Ebenso gibt es ein Gerät, was auch relativ neu auf dem Markt ist. Dieses sogenannte Flash Glucose Monitoring (FGM) wird am Körper getragen. Der Sensor misst automatisch den Blutzucker.

Ebenso sollten die Patienten auf eine gesunde Ernährung zugreifen. Das Rauchen und das Trinken sollte vermieden werden. Auch sollte auf das Körpergewicht geachtet werden.

Fazit

Die chronische Krankheit Diabetes Mellitus hat in Deutschland gravierende Auswirkungen. Nach Aussagen der Weltgesundheitsorganisation steigt die Prävalenz von Diabetes Mellitus. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollen es im Jahr 2020 400 Millionen Diabetiker geben. Es leiden immer mehr Kinder an Diabetes Mellitus Typ 1. Am schlimmsten sind die verschiedensten Folge- und Begleiterkrankungen wie Koronare Herzkrankheit und Arteriosklerose. Die Folge- und Begleiterkrankungen haben gravierende Auswirkungen. In erster Linie sollten die Folge- und Begleiterkrankungen soweit wie möglich verhindert werden. Die Kinder und Jugendliche, die an Diabetes Mellitus Typ 1 leiden, fühlen sich einsam, hilflos und im sozialen Leben ausgeschlossen. Der Staat soll in Zukunft weitere Programme für Kinder und Jugendliche anbieten, die an dieser Krankheit leiden. Es sollten Beratungen und Schulungen angeboten werden, damit kein Kind in Deutschland wegen seiner oder ihrer Diagnose sich einsam und ausgeschlossen fühlt. In Deutschland gibt es viele verschiedene Einrichtungen und Behörden die unterschiedliche Beratungen und Schulungen für Kinder und Jugendliche anbieten, die an Diabetes Mellitus Typ 1 erkrankt sind. Meistens fühlen sich die Eltern Beziehungsweise die Familien hilflos. Mit Engagement kann dies verhindert werden.